| Bauerntheater Kein Geringerer als der renommierte Münchner Architekt Emanuel Seidl erstellte Entwürfe und Pläne für das neue Theatergebäude. Er tat dies als Freund Konrad Drehers unentgeltlich.
Der Bühnenvorhang, ein Gemeinschaftswerk namhafter Maler der Münchner Künstlervereinigung "Allotria", war eine Sehenswürdigkeit. Es entstand eine Bühne mit sämtlichen technischen Finessen der damaligen Zeit. Es dauerte nicht lange und die Schlierseer gingen auf Tournee. Ihre Gastspiele führten Sie in viele Städte Europas und sogar nach Amerika in die New Yorker Metropolitan Opera.
So wird auch heute noch die alte Tradition - das "Komödiespuin" - weitergeführt, mit hohem Zeitaufwand und wohl auch derselben Theaterleidenschaft wie vor über 100 Jahren. |
| Terofal Xaver Terofal (1862 - 1940) war ein deutscher Schauspieler und Theaterleiter.
Terofal entstammte einer Familie mit französichen Wurzeln und wurde als Sohn eines erfolgreichen Weinwirtes geboren. Sein Urgroßvater, der französische Diplomat Carl Laforet, änderte den Familiennamen zum Ananym Terofal. Seit frühester Jugend interessierte sich Terofal für Musik, Tanz und Theater und inszenierte eigene Musik und Theaterabende.
In München konnte Terofal dann im Staatstheater am Gärtnerplatz als Schuhplattler debütieren.
Zusammen mit seinem Freund, dem Hofschauspieler Konrad Dreher gründete er kurz darauf das „Schlierseer Bauerntheater“ und gab dem angrenzenden „Seehaus“ seinen eigenen Namen Terofal, der dadurch entstanden war, dass sein Urgroßvater seinen ursprünglichen Namen rückwärts las: So wurde gleichsam der Wald, was „la forêt“ auf französisch bedeutet, zum Hotel.
Höchste Prominenz hat seinerzeit dort übernachtet: Kein Geringerer als König Ludwig ist im Hotel Terofal abgestiegen. Einige Schlierseer berichten, dass einige Szenen zum Film „Sissi“ dort gedreht worden sind. |
| Rathaus Das stilvolle Bauwerk ist eines der sehenswertesten Rathäuser im ganzen Alpenvorland. Das Haus wurde im Jahre 1477 erbaut und der Kirche St. Sixtus gewidmet.
Es diente nicht lange dem Domkapitel, das 1488 nach München verlegt wurde. In der darauffolgenden Zeit wohnten dort die Vogteirichter, bis es im Laufe der Jahre 1756 in Privatbesitz überging. Seit 1920 dient das Gebäude als Rathaus, nachdem es von namhaften Künstlern und Handwerkern umgebaut wurde. Ein Ölbild vor dem offenen Kamin um Erdgeschoss zeigt das alte Richterhaus vor dem Umbau. |
| Radspielerhaus Unterhalb des Weinbergs liegt das charmante Radspielerhaus, das 1474 erstmalig erwähnt wurde.
Es ist ein typisches Beispiel für das ursprüngliche Aussehen der Wohnhäuser der Schlierseer Handwerkerfamilien. Es trägt seit dem 17. Jahrhundert den Hausnamen „zum Stidl“ und kam vor ungefähr 100 Jahren in den Besitz des Münchener Kaufmanns Radspieler, nach dem auch das Gässchen benannt ist. |